Marktgemeinde Bad Hofgastein

Geografie
Die Gemeinde liegt im Gasteinertal im Pongau im Salzburger Land. Bis Ende 2002 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Gastein, seit 2003 ist sie Teil des Gerichtsbezirks Sankt Johann im Pongau.

Geschichte
Die Geschichte Bad Hofgasteins reicht in die Römerzeit zurück, denn dieser Ort war das Zentrum des Sil-ber- und Goldbergbaus am Radhausberg, im Angertal und im Pochkar. Bad Hofgastein liegt an der breites-ten Stelle des Tals, weshalb die Siedlung auch zum Hauptort Gasteins wurde. Hier befand sich auch die ers-te Pfarre des Tals und der Gerichtssitz (Gerichtshof) der Region Gastein. So erhielt die Ortschaft die Be-zeichnung Hof in der Gasstein, später wurde daraus Hofgastein.
Im Hochmittelalter war Hofgastein das Zentrum des Warenaustausches zwischen Italien und Österreich bzw. Deutschland ober die beiden Gasteiner Tauern. Auf dem schon von den Römern ausgebauten Weg über den Korntauern gelangten Südfrüchte, Wein und andere Erzeugnisse in dieses Gebirgstal, um gegen Gold und Silber eingetauscht zu werden. Das Marktrecht wurde im 13. Jahrhundert verliehen.
Die Pfarrkirche wurde 894 als kleines Kirchlein errichtet, und erhielt ihr heutiges gotisches Aussehen im 15. Jahrhundert.
Der Verfall der Goldpreise, Naturkatastrophen, der Ausbruch der Pest 1574 sowie die sozialen und religiö-sen Auseinandersetzungen während und nach dem Dreißigjährigen Krieg führten zu einem völligen Nie-dergang des Ortes.
Eine zweite Blüte erreichte Hofgastein nach der Aufhebung des Erzbistums Salzburg und dem Anschluss an Österreich seit 1807 als Heilbad. 1820 erfolgte die Verleihung des „immerwährenden“ Thermalwasserbe-zugsrechtes aus den Quellen von Bad Gastein durch Kaiser Franz I. Das Wildbad (heute gibt es ein „Felsen-bad“) in Badgastein war überlaufen, ein dort beabsichtigter Erweiterungsbau kam nach Verwüstung des Geländes durch ein Hochwasser 1828 nicht zustande. Anfangs wurde das Wasser von Bräuer Moser, der einen Badesaal in seiner Brauerei einrichtete, mit Wagen in Fässern nach Bad Hofgastein herbeigeschafft. Pläne des Bergbeamten und Technikers Joseph Gainschnigg (1759–1835), Sohn des Böcksteiner Mesners, für eine Thermalwasserleitung existierten schon länger. Ladislaus Pyrker (Erzbischof von Erlau, Patriarch von Venedig) schlug den Bau einer solchen Leitung vor, im Juni 1825 wurde das Projekt Gainschnigg kom-missioniert, erst am 23. August 1828 entschied sich der Kaiser per Resolution dafür. Eine Aktiengesellschaft von 34 Bürgern zur Aufbringung der Kosten wurde 1828 gegründet, Pyrker schloss sich mit einem hohen Betrag an und übernahm den Vorsitz. 1828 bis 1830 wurde die 7250 m lange Leitung aus 2235 Fichten- und Lärchenstämmen – ein Stamm je 3,24 m Länge – mit beim Einlauf 6 und dann 5 Zoll (etwa 13 cm) Bohr-durchmesser und durchschnittlich 3,24 m Länge errichtet; teils zutage liegend, teils nur wenig in die Erde gebettet. Die Regierung unterstützte das Projekt mit der Lieferung von 500 Stämmen. So flossen täglich rund 200 Kubikmeter die 140 m Höhenunterschied mit rund 3,3 Promille Gefälle von Bad Gastein herunter.
Ab 1843 wurde begonnen die über Erde liegenden Holzrohre durch Tonröhren zu ersetzen. Im selben Jahr bestand die Leitung aus 372 Holzröhren weniger und aus 3000 Tonröhren (eine je 40 cm Länge). Das Was-ser war 2 1/4 Stunden unterwegs, wurde mit Sandelholzspänen getestet und kühlte auch bei anhaltendem Schlechtwetter im Sommer von eingangs 38°R (47,5 °C) nur auf 28°R (35 °C) ab. In der wärmeren Jahres-zeit ließ man das dann zu warme Wasser durch Stehen über 10–12 Stunden um 5–6°R abkühlen. Durch die Filialbadeanstalt nahm Bad Hofgastein einen wirtschaftlichen Aufschwung. Pyrker stiftete Kaiser Franz I. 1847 ein Denkmal am Hauptplatz/Kaiser-Franz-Platz. Die Holzrohre wurden mit der Zeit ganz durch Ton-röhren ersetzt, 1879 floss doppelt so viel Wasser pro Tag durch die Leitung. Die Länge blieb bis zum Neu-bau 1953 gleich.
Heutzutage fließen 1000 m3 Thermalwasser pro Tag nach Hofgastein, die ergiebigste Quelle in Badgastein schüttet mehr und mit fast 47 °C.
Ab 1828 durfte der Ort den Zusatz Heilbad führen. Seit 1936 führt der Ort die Bezeichnung Bad Hofgastein.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Hofgastein

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.