Stadtgemeinde Sankt Johann im Pongau

Geografie
St. Johann im Pongau liegt im Salzachpongau gut 50 Kilometer südlich von Salzburg. Die Stadt liegt im Salzachtal im südlichen Bischofshofen-St.-Johanner Becken kurz nach dem großen Knie der Salzach, talein-wärts südlich von Bischofshofen, zwischen den Salzburger Schieferalpen im Nordteil (Dientner Berge im Westen, Fritztaler Berge im Osten), den Radstädter Tauern (Teil der Niederen Tauern) im Südosten und den Ausläufern der Ankogelgruppe (Hohe Tauern) im Südwesten. Das Gemeindegebiet umfasst die Salzach-talungen auf um die 550 m ü. A., das Hochgründeck (1827 m ü. A.) rechts, die Abhänge des Palfnerko-gels (1413 m ü. A.) links, sowie die unteren Täler der Wagrainer Ache (Kleinarlerache) und der Groß-arler Ache (die Liechtensteinklamm), zwei rechten Nebenbächen der Salzach, die östlichsten der Tauerntä-ler.

Geschichte
Frühe Geschichte
Funde deuten auf eine erste Besiedlung des Gebietes in der Bronzezeit etwa 2000 v. Chr. hin, speziell die Stollensysteme und hölzernen Grubeneinbauten für den Kupferabbau im Arthurstollen.
Es gibt eine Deutung, dass die Römische Fernstraße Virunum–Iuvaum (Zollfeld–Salzburg) von Altenmarkt her über die Wagrainer Höhe gelaufen sei, dann könnte hier die Station Vocario gelegen haben; die Trasse über das Fritztal gilt aber inzwischen als gesichert, und es wird dafür Pfarrwerfen/Werfen angenommen. Jedenfalls werden sich hier aber mit Sicherheit niederrangigere Straßen über Wagrainerhöhe und in den Salzachpinzgau getroffen haben.
Erwähnt ist die Gegend und die eine Kirche das erste Mal 924 in bischöflichen Aufzeichnungen. Die erste Nennung des Namens erfolgte 1074 (ad sanctum Johannem). Einen ersten Rückschlag erlitt die Besied-lung[3] durch die Pest 1348, um 1350 dürften hier 350 Menschen gelebt haben.

Frühere Neuzeit
Während der Bauernkriege 1525/26 der Reformationszeit stellte sich St. Johann auf Seite der Protestanten. Nach der Niederschlagung konnte sich St. Johann gut entwickeln, so wurde 1672 das Landgericht St. Johann im Pongau begründet. Im Zuge der Ausweisung von Protestanten aus dem Erzbistum Salzburg, die 1731 ihren Höhepunkt fand, mussten 2500 Einwohner als Salzburger Exulanten die Pfarre verlassen (mindestens 70 % der Einwohner). Ein weiterer Rückschlag der wirtschaftlichen Entwicklung war der Marktbrand von 1855.

Zwischenkriegszeit und Zeit des Nationalsozialismus
Das Recht zur Führung eines Wappens erhielt St. Johann im Jahr 1929. Die Krobatinkaserne wurde 1936 errichtet.
Von 1939 bis zum 23. Dezember 1945 hieß die Gemeinde Markt Pongau (Reichsgau Salzburg). Nationalso-zialistischer Bürgermeister wurde Hans Kappacher (ernannt durch Kreisleiter Josef Kastner). Kappacher wurde in den 1950er Jahren erneut Bürgermeister und vom Gemeinderat zum Ehrenbürger ernannt. 1940 wurden die Halleiner Schulschwestern, seit den 1720ern ansässig, vertrieben. Hier befand sich dann ab 1941 ein Stammlager für Kriegsgefangene, das Stalag XVIII C (317) mit zeitweise bis zu 30.000 Gefangenen und einer Wachmannschaft von etwa 1.000 Mann. Durch Hunger, Erfrieren und Seuchen starben von 1941 bis 1945 im STALAG „Markt Pongau“ an die 4000 sowjetische Kriegsgefangene. Der Russenfriedhof am Abhang der B311 nördlich der Speedwaybahn erinnert heute noch daran.

Zeit der Zweiten Republik
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich die Gemeinde zu einer wichtigen Tourismusdestination, sie ist einer der Hauptorte des Tourismusverbands Salzburger Sportwelt und Schiverbunds Ski Amadé. Damit ent-stand auch das Alpendorf.
Am 24. Juni 2000 wurde die Gemeinde, die ab 1290 Markt war, zur Stadt erhoben.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johann_im_Pongau