Gemeinde Goldegg

Geographie
Goldegg liegt über der Salzach im Salzburger Land. Es ist die westlichste und damit oberste der zum Bezirk Pongau gehörenden Gemeinden im Salzachtal. Flussaufwärts liegt Lend (Salzburg) im Pinzgau, flussabwärts Schwarzach im Pongau. Goldegg liegt auf der Nordseite der Salzach vor allem in zwei Seitentälern, deren Bäche östlich des Gemeindegebietes in die Salzach münden: Der Seebach entfließt dem nur 5 ha großen Goldegger See beim Zentralort Goldegg. Nördlich und parallel dazu fließt der längere Wenger Bach. Auf dem Höhenrücken zwischen beiden Tälern liegen verstreut die Höfe von Hasling und Schattau.

Geschichte
Auf einer Hangterrasse über der Salzach zwischen Schwarzach und Taxenbach wurde eine keltisch-römische Hö-hensiedlung der Ambisonten aus der Latènezeit gefunden. Von hier führte eine Passstraße durch das Gasteinertal bis nach Teurnia in Kärnten. An zwei Seiten wird die Siedlung durch Felsabbrüche geschützt, die beiden anderen Seiten besitzen eine Trockensteinmauer mit einer Toranlage zur Verteidigung. Die Siedlung wurde auch noch in der Römerzeit bis mindestens 200 n. Chr. benutzt. Zahlreiche durch Aufprall verformte keltische Eisen-Pfeilspitzen und Schildbuckel mit Hiebbeschädigungen weisen auf kriegerische Ereignisse in und um die Anlage hin. Eine zeitli-che Verbindung zur römischen Eroberung des Gebietes kann auf Grund der Funddatierung als gesichert ange-nommen werden. Die Fundobjekte befinden sich heute im Salzburger Museum Carolino Augusteum.
Das Schloss wird 1821 in ein K.u.K-Rentamts-Gebäude umgebaut, die wohl ehemalige Schlosskapelle wird zum Gerichtsdienerhaus umgebaut. Bis 1854 ist das Schloss Sitz des Salzburgerischen Pflegegerichtsbeamten. Kaiser Franz Josef schenkte 1856 die Innenausstattung des Rittersaals dem Museum Carolino Augusteum.
1850 kam es zur Gründung der Gemeinden Goldegg und Weng. Weng wurde 1938 nach Goldegg eingemeindet.
Einheimische Regimegegner und Deserteure sind im Nationalsozialismus am nahen Böndlsee von SS und Gestapo erschossen worden. Manche haben ihr Leben etwa in KZs verloren. In einem Beteiligungsprozess mit noch leben-den Opfern, Angehörigen und Bevölkerung soll 2014 entschieden werden, wo eine Gedenktafel aufgestellt wer-den soll: Am See, wo die ersten Morde geschahen oder präsenter im Ortszentrum, etwa am Schloss Goldegg.

Der Zeitpunkt der Erbauung der ersten Burg ist unklar. Als Erbauer kommen die Herren von Goldegg in Betracht, ein mächtiges Ministerialengeschlecht in und außerhalb Salzburgs. Diese nannten sich seit dem 12. Jahrhundert von Pongau und seit Ende des 12. Jahrhunderts nach einer früh verschollenen Burg.[1] 1314 wurde sowohl Lud-wig IV. der Bayer (1314–1347) als auch Friedrich der Schöne (1314–1330) zum Deutschen König gewählt. In den folgenden Auseinandersetzungen um den Königsthron kämpfte Wulfing I. von Goldegg auf der Seite Ludwigs. Nach der Schlacht bei Mühldorf (1322) ließ der auf der Seite Friedrichs kämpfende Salzburger Erzbischof Fried-rich III. von Leibnitz (1315–1338) die Burgen in Altenhof und Taxenbach zerstören. Aufgrund des Sieges von Ludwig musste der Erzbischof von Salzburg jedoch den Herren von Goldegg einen Neubau der Burg gestatten. Mit dem Bau der neuen Burg wurde 1323 begonnen und sie wurde, gleichzeitig mit der Kirche vollendet. Goldegg war Sitz einer Hofmark und diente als Wehrbefestigung dem Schutz der Verbindungsstraße zwischen Pongau und Pinzgau. Die heute noch vorhandenen Anlagen gehen im Kern auf diese Burg zurück.
Am 19. September 1400 verstarb Haug von Goldegg als letzter seiner Familie. Dieser hatte zwei Jahre zuvor einen Großteil seines Besitzes an Erzbischof Gregor Schenk von Osterwitz verkauft. Seiner Tochter Dorothea vermachte er das Schloss Goldegg, die Hofmark Wagrain und Wälder in Rauris. Im weiteren Erbwege, Dorothea starb 1438, kam die Burg an deren einzigen Sohn Wolfgang von Freundsberg der 1449 kinderlos verstarb. Bedingt durch Erbstreitigkeiten mit den Salzburger Erzbischöfen wurde die Burg von den Truppen des Erzbischofs Friedrich IV. besetzt. Wolfgangs Tiroler Anverwandte waren zu schwach, um dem entgegenzutreten. Sie traten ihre Besitzan-sprüche an die Günstlinge des Herzogs Siegmund von Tirol ab, die berüchtigten Brüder Gradner, durch ihre maßlo-sen Gütererwerbungen bekannt. Der Erzbischof musste 1450 die Brüder daraufhin mit dem Erbe der Goldegger belehnen. Allerdings räumte er ein Vorkaufsrecht ein. Die Feinde der Gradner stürzten dieselben 1455 in Tirol, Ulrich von Freundsberg, der Vater des später berüchtigten Landsknechtführes Georg von Freundsberg, erhielt das Schloss zurück. Erzbischof Sigismund I. von Volkersdorf gab aber nicht nach, er übernahm das Schloss noch im sel-ben Jahr endgültig durch Kauf. Die Burg wurde in der Folge durch Salzburger Pfleger und Hauptleute verwaltet. 1463 verteidigte Hauptmann Ulrich Dienstl die Burg bei einer einwöchigen Belagerung durch aufständische Bauern erfolgreich, die einem erzbischöflichen Heer weichen mussten. Daraufhin machte der Landesherr seinen Bruder Balthasar von Weißpriach zum Pfleger von Goldegg. 1481 verkaufte der Salzburger Erzbischof Bernhard II. von Rohr (1466–1482), während seines Kriegs gegen Kaiser Friedrich III. aus Geldnot die Burg an seinen Pfleger in Radstadt, Willhelm Graf und seinem Geldleiher Konrad Strochner, allerdings mit Wiederkaufsrecht. Damals dürften einige Ein- und Umbauten am Schloss stattgefunden haben, darunter auch vergrößerte Fenster, die Wehrbauten und die Ecktürmchen.
Die Familie Graf hatte bereits 1370 als Adelsprädikat den Namen der ausgestorbenen Familie von Schernberg er-worben. Christoph Graf von Schernberg, verheiratet mit Elisabeth, eine Verwandte des Erzbischofs Leonhard von Keutschach, verteidigte die bischofstreue Stadt Radstadt im Bauernkrieg 1526 erfolgreich. Im folgenden Jahr erhält er vom Erzbischof Mathäus Lang das Schloss Goldegg mit Pfleg- und Urbaramt für seine Dienste – Graf hatte dem Bischof unter anderem 3000 Gulden für die Kriegskasse vorgestreckt. Danach begann der Umbau in ein bewohn-bares Schloss des 16. Jahrhunderts. Ein neuer Flügel wurde zwischen den Türmen errichtet, so entstand ein ge-schlossener Innenhof. Im 2. Stock wurde der Rittersaal mit prunkvoll gemalten Wandvertäfelungen ausgestattet. Die zuvor mittelalterliche Wandverkleidung wurde gegen eine Kassettenverkleidung ausgetauscht.

1612, nach dem Tod des verschuldeten Christoph Graf dem Jungen, wurde die Anlage als heimgefallenes Lehen von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587–1612) eingezogen. Die Bewaffnung wurde auf die nahe liegende Burg Hohenwerfen gebracht und das Pflegerecht dem Freiherrn Dietrich Khuen von Belasy auf Lebenszeit verlie-hen. Damals begann das Schloss bereits zu verfallen. Dietrich Kuen starb 1635. Die Hofmark Goldegg und das Land-pflegegericht St. Veit werden 1640 zum Pflegegericht Goldegg vereinigt.
1850 kam es zur Gründung der Gemeinden Goldegg und Weng. 1859 kaufte Graf Max O’Donell, der vor allem durch seine Beteiligung an der Verhinderung eines Attentates auf Kaiser Franz Joseph bekannt geworden war, das Schloss und gab ihm durch eine gründliche Restaurierung endgültig sein heutiges Aussehen. Es wurde jedoch wei-terhin nicht bewohnt und bereits 1874 an Hubert Graf von Galen verkauft. Er und seine Gattin waren als Katholi-ken infolge der in Preußen herrschenden Los-von-Rom-Bewegung aus Westfalen nach Salzburg gezogen.
Weng wurde 1938 nach Goldegg eingemeindet.
Einheimische Regimegegner und Deserteure sind im Nationalsozialismus am nahen Böndlsee von SS und Gestapo erschossen worden. Manche haben ihr Leben etwa in KZs verloren. In einem Beteiligungsprozess mit noch leben-den Opfern, Angehörigen und Bevölkerung soll 2014 entschieden werden, wo eine Gedenktafel aufgestellt wer-den soll: Am See, wo die ersten Morde geschahen oder präsenter im Ortszentrum, etwa am Schloss Goldegg.
Nach 1938 wurde das Gebäude als Ferienlager für Mädchen benützt. 1959 verkaufte Margarete Gräfin von Galen den Bau an die Erzdiözese Salzburg, die hier bereits ab 1949 ein Jugendheim und Exerzitienhaus eingerichtet hatte. Ab 1950 entwickelt sich Goldegg zu einem Ort der Sommerfrische. In den frühen 1960er Jahren wurden rund 360 Gästebetten errichtet. 1955 gründete sich der “Verkehrsverein” - mehr Gästebetten wurden errichtet Seit dieser Zeit ist der Tourismus wichtigster Wirtschaftszweig in Goldegg.
Seit 1973 ist das Schloss im Besitz der Gemeinde Goldegg. Nach einer grundlegenden Sanierung für die zweite Salzburger Landesausstellung Reformation, Emigration - Protestanten in Salzburg 1981 wurde es mittlerweile zu einem bedeutenden Kultur- und Bildungszentrum des Pongaus. Hier befindet sich heute dort das Pongauer Hei-matmuseum, ein Seminar- und Kulturzentrum, dessen Herzstück der 1982 gegründete Kulturverein SCHLOSS GOLDEGG und der die Goldegger Dialoge veranstaltet, die Malakademie und ein Café.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldegg_im_Pongau 

 

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